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wespennest - Sept. 19, 2006Das Jüdische Theater Austria oder Der lange Kampf gegen die Ariseure VON ERWIN RIESS[English translation is forthcoming.] Taucht ein neues Theater auf, so kann man für die Vorstellung des Projektes auf mehrere Varianten zurückgreifen. Man kann die Geschichte des Projekts erzählen, man kann die Örtlichkeit, ihre Ansprüche und Vorgaben beschreiben, man kann die Erwartungen von Publikum und Subventionsgeber ergründen und bewerten und anderes mehr. Beim Jüdischen Theater Austria, das 1999 gegründet wurde und anläßlich der Einweihung der neuen Synagoge in Graz ein Jahr später mit der ersten Produktion hervortrat und seither ohne feste Spielstätte und ohne Subventionen ein Wanderdasein führt – und bereits mit einer Reihe gelungener Produktionen auf sich aufmerksam machte [1] – muß zuerst die Geschichte befragt werden. Vor 1938 bestand in Wien eine vielfältige jüdische Theaterszene [2], darunter nahmen die Jüdischen Künstlerspiele im Nestroyhof einen hervorragenden Platz ein. Jacob Goldfliess gründete das Theater 1927 und leitete es bis zur erzwungenen Flucht 1938, er war dafür verantwortlich, daß die Zehntausenden aus den osteuropäischen Dörfern und Städten zugewanderten Juden mit den Stoffen der Moderne bekannt gemacht wurden, und er sorgte gleichzeitig auch dafür, daß in seinen Produktionen die Erinnerung der assimilierten Wiener Juden an ihre Herkunft nicht verloren ging. Die Flucht vor den Nazis führte Jacob Goldfliess nach Südfrankreich, doch 1941 war er elf Monate in den Lagern Vernet und Des Milles interniert. 1942 gelang ihm die neuerliche Flucht – nach New York. Sein Sohn, Sanford Goldfless, zählt heute zu den entschiedensten Unterstützern der „Nestroyhof Iniative“, die von Warren Rosenzweig geleitet wird, um die Wiederbeelebung des Jüdischen Theaters im Nestroyhof zu erreichen. Der Name „Rosenzweig“ gehörte auch zum Teil einer Erbengemeinschaft, die in den fünfziger Jahren mit einem Bettel – dreitausendfünfhundert Schilling für den gesamten Gebäudekomplex Nestroyhof – von den alten und neuen Eigentümern abgefunden wurde und die sich angesichts der feindseligen Stimmung gegen wiederkehrende Juden in Wien und einer dementsprechenden Spruchpraxis der Gerichte in das Unvermeidliche schicken musste. Wenn man sich nun die Namen der Familie ansieht, die das Haus Nestroyhof mit dem leerstehenden Theatersaal [3] arisierte, so stößt man auf eine der prominentesten österreichischen Industriellenfamilie, die Dynastie der fünf Polsterer-Brüder. In den dreißiger Jahren unterstützten sie die Austrofaschisten, dann aber, unter den Brüdern gut abgestimmt, die Nazis, sodass bald nach dem Einmarsch der Wehrmacht alle Brüder Parteimitglieder waren und sich nach Kräften um die Arisierung jüdischer Immobilien bewarben. Der Erfolg blieb nicht aus. Auch wenn einzelne Nazi-Dienststellen davor warnten, den Brüdern allzuviel jüdisches Vermögen zuzuschanzen, da es sich bei ihnen eher um Kriegsgewinner denn um gefestigte Parteigenossen handle, war am Ende des Krieges der Immobilienbesitz der Polsterer um einiges gewachsen. Die wendigen Brüder machten sich nun beim Wiederaufbau der Republik „verdient“. Zu einem Zeitpunkt, da Mehl wertvoller war als Gold – in den Städten herrschte in den Nachkriegsjahren für Teile der Bevölkerung Hungersnot – betrieben die Brüder Mühlen. Dazu kamen Maschinenfabriken, Bedarfsflugunternehmen und vieles mehr. Zusätzlich verwerteten sie, unbehelligt von Restitutionsbegehren, ihren ansehnlichen Immobilienbesitz. Mit dem Kriegsende entdeckten die Polsterers, die so sehr unter der Nazidiktatur gelitten hatten, daß sie nicht mehr wußten, wohin mit all dem arisierten Besitz, ihre Liebe zur freien amerikanischen Demokratie. 1955 erwarb Rudolf Polsterer von den amerikanischen Behörden die Tageszeitung Kurier. Ein gewisser Hugo Portisch begann bei den famosen Arisierern seinen Aufstieg zum Vorzeigejournalisten des Landes. Abbisch Meisels, dem langjährigen Dramaturg und Autor des Jüdischen Künstlerkabaretts sowie der Jüdischen Künstlerspiele, gelang die Flucht in die CSR und danach nach London. Während eines kurzen Besuchs im Mai 1955, einen Monat nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages, sah Meisels Wien zum ersten Mal nach dem Krieg wieder. Er machte sich sofort auf die Suche nach seinen alten Freunden, Kollegen und nach den vertrauten Plätzen seines früheren Gesellschafts- und Berufslebens, stieß aber überall auf dieselben Worte: „Nicht mehr hier“. Wo einst eine jüdische Bevölkerung von über 180 000 Menschen auf hohem kulturellem Niveau lebte, gab es nur mehr 10 000 Juden, kulturell und sozial isoliert, seelisch zerrüttet, immer noch antisemitischen Feindseligkeiten ausgesetzt. Abbisch Meisels starb dreieinhalb Jahre später ohne Wien je wiedergesehen zu haben. [4] Seit sechs Jahren kämpft nun der künstlerische Leiter des Jüdischen Theaters Austria, der Dramatiker und Produzent Warren Rosenzweig, um die Wiederherstellung eines internationalen Jüdischen Theaters im Nestroyhof. Sein Ziel ist ein multilingualer Veranstaltungsort, der die gesamte Bandbreite zeitgenössischer Themen und Stoffe aufgreift. Derzeit existiert das Theater noch als Wanderbühne und bemüht sich, zwei Produktionen im Jahr zustande zu bringen. Anmerkungen: [1] Produktionen des Jüdischen Theaters Austria seit 2000 (Auswahl): Der Flüchtling 1, Der Flüchtling 2, Nicht mehr hier... (Eine Hommage an Abbisch Meisels, 1896-1959, mit Texten von Abbisch Meisels, Ruth Schneider und Warren Rosenzweig), Ohne Begleitung - Ein Solofestival, Pessach | Ramadan (Kurzgeschichten von David Mamet, Huda al-Hilali), Totem und Tabori, Weisman und Rotgesicht. „Staged Reading Performances“ und weitere Veranstaltungen (Auswahl): Die Judenstadt - A Stage of Mind (von Warren Rosenzweig), Peter and the Wolf (von Ari Roth), Purim 5761, Shtick! , Sommershtick! , Der Dybbuk im Nestroyhof, Theater of the Holocaust (Vortragsreihe), Zwischenfall in Vichy (von Arthur Miller). Siehe dazu auch die informative und bestechend gut gestaltete Internetseite und den einheitlich guten grafischen Auftritt bei Programmheften, Prospekten und Plakaten. Ein Besuch auf der website ist äußerst lohnend, es finden sich auf ihr neben den Belangen der unmittelbaren Theaterarbeit auch ausführliche Informationen über die Arisierer, die fünf Brüder der Familie Polsterer (www.jta.com). [2] Siehe auch Dalinger, Brigitte. Verloschene Sterne – Geschichte des Jüdischen Theaters in Wien. Wien: Picus Verlag 1998 [3] Der Saal diente im Sommer 2006 als Präsentationsraum für die „küba“- Ausstellung Francesca Habsburgs. In diesem Zusammenhang wurde die Restitution des Hauses und die Wiedereröffnung des Jüdischen Theaters angesprochen, aber von den Austellungsverantwortlichen brüsk unterbunden. Dazu und über Warren Rosenzweigs großes Zeitstück Die Judenstadt in einem folgenden Texte mehr. [4] Programmheft Nicht mehr hier..., Jüdisches Theater Austria Copyright © 2006 wespennest |
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