Warren Rosenzweig, rühriger und aktiver Direktor des JTA – Jüdisches Theater Austria- gelang es, einen ungewöhnlichen und sehr interessanten Theatermarathon zu inszenieren. Künstler und Persönlichkeiten stellten zwei Nächte lang ihre Version jüdischer Identität dar. Dieser Marathon – Solothon genannt – fand im Rahmen eines Solofestivals – Ohne Begleitung – eine vielstimmige Variation jüdischer Perspektiven im Theater des Augenblicks statt. Das 1999 in Graz ins Leben gerufene Theater versteht sich als Wanderbühne, welche sich vorwiegend mit jüdischen Themen befasst, die aber auch für Nichtjuden von Interesse sind. Zwei Aufführungen in Englisch – I will Bear Witness – Tagebuchaufzeichnungen von Viktor Klemperer, hervorragend präsentiert von George Bartnenieff und Margo Lee Sherman in Grace x 3 von Grace Paley gaben dem Programm internationalen Flair. Behutsam und intensiv führte Dagmar Schwarz in "Eine alltägliche Verwirrung" mit dem Briefwechsel zwischen Kafka und Milena in die Welt der beiden ein.